Ehrenring des Kreisverbandes Weilheim-Schongau/Garmisch-Partenkirchen für Dieter Wieland

 

“Ihr habt einen unbequemen Preisträger gewählt!”

 

Der Bayernbund-Kreisverband Weilheim-Schongau/Garmisch-Partenkirchen vergibt jedes Jahr zum Verfassungstag am 1. Dezember seinen Ehrenring an Persönlichkeiten aus seinem Wirkungsgebiet, die sich große Verdienste um Bayern erworben haben.

 

In diesem Jahr fiel die Wahl auf den bekannten Fernsehjournalisten und Regisseur Dieter Wieland, der sich mit zahllosen Beiträgen im Bayerischen Fernsehen und in Büchern einen Namen als Kritiker zu Architektur, Orts- und Landesplanung gemacht hat.

Zu der Verleihung im Seerestaurant Uffing konnte der Kreisvorsitzende Ludwig Bertl zahlreiche frühere Ehrenringträger und Mitglieder sowie den Bürgermeister der Gemeinde Uffing, Rupert Wintermeier, begrüßen.

 

Der stellvertretende Kreisvorsitzende Luitpold Braun führte die Gründe für die Nominierung von Dieter Wieland aus und erläuterte, wie auch ihn die markanten Aussagen des Preisträgers bei kommunalpolitischen Entscheidungen beeinflusst haben („Ein Windbrett ist keine Reizwäsche“). Mit seinen Beiträgen habe Dieter Wieland viele Menschen zum Nachdenken gebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bürgermeister Rupert Wintermeier begrüßte den Bayernbund in seiner Gemeinde und brachte seine Erfahrungen mit Dieter Wieland anlässlich der Teilnahme seiner Gemeinde am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ ein. „In unserem Arbeitskreis hat uns Dieter Wieland die Augen geöffnet.“

 

 

 

Die Laudatio hatte Anton Brandner aus Mittenwald übernommen. Er stellte die Qualität der Beiträge Wielands besonders heraus: „Die Grundlage Ihrer Kritik war das Wissen um die Dinge, dadurch haben Sie Ihrer Ausdrucks- und Darstellungsweise zum Recht verholfen, diese Qualität verbindet Sie rückblickend mit anderen bedeutenden Vertretern Ihrer entscheidenden Wirkungszeit: etwa Marcel Reich-Ranicki, Franz Josef Strauß, und meines Erachtens auch Thomas Bernhard“:

 

Wielands erfolgreiches Format „Topographie“ hielt den Bürgern in Bayern in über 250 Folgen in reflektierter Weise ihre Umwelt vor Augen.

 

In seiner charakteristischen und wortmächtigen Sprache („Ihr habt einen unbequemen Preisträger gewählt“) dankte Dieter Wieland dem Bayernbund-Kreisverband für die Auszeichnung. Sehr offen wies er darauf hin, dass er im Laufe seines Wirkens auch Niederlagen erlitten hat, so zum Beispiel beim Verkauf des Jesuitenklosters neben der Michaelskirche in der Neuhauser Straße in München durch den Finanzminister an einen Immobilieninvestor. „Das wäre viel besser für die Graphische Sammlung oder die Musikhochschule geeignet gewesen. Warum muss man alles verkaufen?“

En Bund ist eine Gruppe, die für etwas kämpft. Und so sollte sich der Bayernbund einsetzen für die Landeskultur, unser Grundwasser und die Gesundheit unserer Böden.

Musikalisch vorzüglich umrahmt wurde die Verleihung des Ehrenringes durch Quattro Flauti (v.l. Andrea Ammann, Sarah Strunz, Thomas Kögl und Sabine Braun).

 

(Fritz Lutzenberger)