Mainburger Mittelschüler interviewen Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landtagspräsidentin Ilse Aigner
Einen ganz besonderen Tag durften vierundzwanzig Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a der Hallertauer Mittelschule Mainburg erleben. Auf Einladung der Kelheimer Landtagsabgeordneten Petra Högl ging es für sie in Begleitung von Gerlinde Galster, Frank Atzroth sowie ihrer Klassenleiterin Wilhelmine Ertlmeier und Projektleiterin Monika Kaltner (zugleich Mitglied im Landesvorstand des Bayernbundes e.V.) mit dem Bus in den Bayerischen Landtag nach München. Nach einem Sicherheitscheck und einer kurzen Begrüßung durch Petra Högl machten sich die Schüler, bepackt mit Mikrofonen, Videokameras und einem Zettel voller vorbereiteter Fragen auf den Weg zum Plenarsaal, in dem gerade die dreitägige Haushaltsdebatte des Landtages am Laufen war. Der Auftrag für die Schüler lautete im Rahmen des von Monika Kaltner initiierten und betreuten Schülerprojektes möglichst viele Stimmen von Abgeordneten zu deren schulischen Bildung, Aus- und Weiterbildung sowie den gewählten Beruf einzufangen. Hierfür hatten die Schüler im Vorfeld einen aufwendigen Fragenkatalog erarbeitet. „Wir wollen mit dem Projekt aufzeigen, dass Schüler auch mit einem erfolgreichen Abschluss der Mittelschule und anschließender Aus- bzw. Weiterbildung in ihrem beruflichen Leben erfolgreich sein können und viele Aufstiegsmöglichkeiten haben. Gerade in Bayern haben die Schüler mit einem Mittelschulabschluss sehr gute Chancen für ein erfolgreiches Berufsleben“, erläuterte Monika Kaltner die Intention des Projektes im Gespräch mit Petra Högl.
Das Kamerastativ wurde im Vorraum des Plenarsaals aufgebaut, die Schüler studierten ein letztes Mal ihre Fragen an die Abgeordneten und teilten sich in vier Interviewgruppen auf. Petra Högl half Anfangs kräftig mit, dass sich erste Abgeordnete, wie die Dingolfinger Landtagsabgeordnete Petra Loibl oder der Regensburger Abgeordnete Tobias Gotthardt den Fragen der Schüler stellten.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Alle vier Interviewgruppen waren im Einsatz und hatten beispielsweise den ehemaligen BR-Fernsehmoderator Alex Dorow oder auch den früheren Chefredakteur des Focus, Helmut Markwort, vor dem Mikrofon. Auch Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer, Bayerns Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo und Landtagspräsidentin Ilse Aigner stellten sich den zahlreichen Fragen der Mainburger Mittelschüler.
So antwortete Ilse Aigner auf die Frage der Nachwuchsjournalisten nach einer möglichen Berufsausbildung, dass sie eine Erstausbildung zur Radio- und Fernsehtechnikerin gemacht und anschließend Berufspraxis im elterlichen Elektro-Handwerksbetrieb gesammelt habe. Ein paar Jahre später habe sie dann die Weiterbildung zur staatlich geprüften Elektrotechnikerin abgelegt. Während die eine Interviewgruppe noch Ilse Aigner zu weiteren Dingen befragte, kam auch Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und stellte sich vor die aufgebaute Kamera der Projektklasse. Er beantwortete die Fragen der Schülerinnen und Schüler, bevor es für ihn ins Plenum des Bayerischen Landtag ging, wo er kurz darauf verkündete, dass der Freistaat im Jahr 2018 einen Haushaltsüberschuss von 4,2 Milliarden Euro erwirtschaftet habe.
Auch ihre Heimatabgeordnete Petra Högl löcherten die Schüler mit ihren Fragen zu ihrem schulischen und beruflichen Werdegang. Högl sagte, dass sie nach ihrem Realschulabschluss eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin und später dann noch die Weiterbildung zur Zahnmedizinischen Fachassistentin absolviert habe. Nach Hochzeit und Umzug nach Dietrichsdorf habe sie dann auch noch eine zweite Ausbildung zur Hauswirtschafterin in Abensberg abgeschlossen, um sich das Rüstzeug zur Verwaltung der familieneigenen Landwirtschaft anzueignen. „Wir haben uns riesig darüber gefreut, dass sich so viele Abgeordnete den Fragen unserer Projektklasse gestellt haben und auch welche darunter waren, die in ihr Berufsleben mit einem Mittelschulabschluss gestartet sind“, fasste Monika Kaltner die rund zweistündige Befragung der Parlamentarier zusammen. Diese diene dem ersten Ziel des Heimatprojektes, den Schülern aufzeigen, dass man mit einem Mittelschulabschluss beruflich viel erreichen kann. Der zweite Teil des Projektes liegt in der Erarbeitung einer konkreten Zusammenstellung, welche beruflichen Möglichkeiten es im Raum Mainburg derzeit gibt. Hierzu besuche die Projektklasse aktuell mehrere Betriebe in Mainburg und fasse die Angebote für Praktikums- und Ausbildungsplätze in einem Buch zusammen. Das fertige Werk soll dann als Orientierungs- und Starthilfe für die spätere Berufs- oder Weiterbildungsentscheidung der Schüler dienen und Möglichkeiten aufzeigen. Eine Dokumentation über das gesamte Projekt ist für Anfang des kommenden Schuljahres geplant.
Nach getaner Arbeit hatten sich die Schülerinnen und Schüler eine Stärkung verdient. Auf Einladung der Landtagspräsidentin Ilse Aigner gab es für die Mainburger Projektklasse ein Mittagessen in der Landtagsgaststätte. Im Anschluss ging es nochmal die Treppe zum Plenarsaal hoch und weiter auf die Besuchertribüne des Landtags. Die Schüler erlebten in dem Moment live die Haushaltsrede des Bayerischen Ministerpräsidenten zum Doppelhaushalt 2019/2020. Nach einer kurzen Führung durch den Bayerischen Landtag ging es am Nachmittag für diese dann wieder auf den Heimweg nach Mainburg.