Nachruf auf Papst Franziskus – Ein Brückenbauer mit Herz für Bayern
Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die Welt nicht nur das geistliche Oberhaupt der katholischen Kirche, sondern auch eine moralische Instanz, die mit Bescheidenheit, Mut und einer tiefen Menschlichkeit Millionen berührte. Besonders in Bayern hinterlässt Franziskus eine Spur des Lichts – als Papst, der weit entfernt in Argentinien geboren wurde, aber doch eine enge geistige Verbindung zum Freistaat pflegte.
Ministerpräsident Dr. Markus Söder brachte es in seiner bewegenden Stellungnahme zum Ausdruck: „Ein großer Mahner für Frieden und Versöhnung ist von uns gegangen.“ Dass Franziskus ausgerechnet an Ostern – dem Fest der Hoffnung und Auferstehung – seine letzte Reise antrat, wirkt wie eine letzte stille Predigt über Glauben, Hingabe und Vertrauen.
Franziskus war ein Papst, der Bayern kannte und schätzte. Besonders eindrucksvoll ist seine innige Verehrung des Gnadenbildes „Maria Knotenlöserin“, das in der Augsburger Kirche St. Peter am Perlach hängt. Dieses Bild prägte ihn tief und wurde durch ihn auch in den Armenvierteln von Buenos Aires zu einem Symbol der Hoffnung und Erlösung. Es ist ein Zeichen dafür, wie sehr Franziskus Brücken zwischen den Welten schlug – zwischen Europa und Südamerika, zwischen Tradition und Aufbruch, zwischen Himmel und Erde.
Auch in der bayerischen Bevölkerung fand er große Anerkennung. Seine Bescheidenheit, seine Klarheit in sozialen und ökologischen Fragen und sein beharrlicher Einsatz für die Schwächsten machten ihn zu einer geschätzten Persönlichkeit. Der Bayerische Landtag würdigte seine Fähigkeit, mit einfachen Worten große Wahrheiten zu vermitteln, und seine unermüdliche Suche nach Gerechtigkeit und Frieden.
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, nannte ihn einen „wegweisenden Papst“, der mit Enzykliken wie Laudato si und Laudate Deum Maßstäbe für die Verbindung von Glaube, sozialer Verantwortung und Schöpfungsbewahrung setzte. In seinem Gebet auf dem leeren Petersplatz während der Corona-Pandemie, das weltweit tief berührte, zeigte sich Franziskus’ Stärke: Trost zu spenden in dunkler Zeit, ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen.
Sein Vermächtnis wird in Bayern weiterleben – in Kirchen, in Gebeten, in Herzen. Und vielleicht wird das Bild der „Maria Knotenlöserin“ nun noch öfter besucht, im stillen Gedenken an einen Papst, der half, viele Knoten in dieser Welt zu lösen.
Die Mitglieder des Bayernbunds werden Papst Franziskus ein ehrendes Gedenken bewahren Möge er in Frieden ruhen.
(Foto: Stefan Obermeier, Bildarchiv Bayerischer Landtag)