Sebastian Friesinger einstimmig im Amt bestätigt
Die Landesversammlung 2020 des Bayernbundes stand ganz im Zeichen der Neuwahlen zum Landesvorstand. Aufmerksame Leserinnen und Leser der Weiß-Blauen Rundschau haben es natürlich bemerkt, dass der geplante Ort für die Landesversammlung zuletzt kurzfristig geändert werden musste. Corona hat auch hier zugeschlagen. Trotzdem fanden sich erfreulich viele Mitglieder und Ehrengäste im Kursaal in Oberaudorf ein.
Landesvorsitzender Sebastian Friesinger konnte als Ehrengäste aus der Politik den stellvertretenden Bayerischen Ministerpräsidenten und Bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger, den Rosenheimer Landrat Otto Lederer mit seinem Stellvertreter Sepp Hofer und Oberaudorfs 1. Bürgermeister Prof. Dr. Matthias Bernhardt begrüßen sowie von befreundeten Organisationen Florian Besold, Präsident der Bayerischen Einigung/Bayerischen Volksstiftung, Max Bertl, Vorsitzender des Bayerischen Trachtenverbandes, die Ehrenlandesbäuerin Annemarie Biechl MdL a.D. und den Ehrenvorsitzenden des Bayernbundes Adolf Dinglreiter MdL a.D..
Entschuldigt wegen anderweitiger dringender Verpflichtung war Staatsminister Bernd Sibler.
Traditionell steht das Gedenken an die jüngst verstorbenen Mitglieder am Beginn der Landesversammlung. Der Landesvorsitzende verlas dazu die Namen.
Der Bericht des Landesvorsitzenden Sebastian Friesinger gab einen umfassenden Überblick über die vielen Aktivitäten des Bayernbundes, die seit der letzten Landesversammlung 2019 in Freising stattgefunden haben. Natürlich hat es dabei coronabedingt in den letzten Monaten Einschränkungen gegeben, trotzdem kann sich die lange Liste von Terminen, Projekten und Veranstaltungen sehen lassen: Arbeitsgruppe Heimatkunde mit dem Kultusministerium, Verfassungstag der Bayerischen Einigung im Landtag, Projekt MundART WERTvoll, kommissarische Leitung der Bürgerallianz Bayern gemeinsam mit Max Bertl vom Bayerischen Trachtenverband und Prof. Dr. Albert Göttle vom Landesfischereiverband, Vorgespräch zur Weiterführung des Projektes Zukunft der Regionen mit dem neuen Arbeitstitel „Zukunft ländlicher Raum“ und vieles andere mehr.
Verbandsintern standen mehrere Sitzungen von Landesvorstand und Medienrat mit teils intensiven Diskussionen auf dem Programm. Unter anderem wurde die Mitgliederverwaltung auf neue Beine gestellt und Maßnahmen zur Reduzierung der Kosten auf den Weg gebracht. Für die Weiß-Blaue Rundschau hat der Landesvorsitzende an mehreren Interviewterminen teilgenommen.
Höhepunkt des Jahres war ohne Zweifel die gemeinsame Fahrt mit dem Bayerischen Trachtenverband nach Berlin im Januar anlässlich der 30jährigen Jubiläums des Falls der Berliner Mauer und 30 Jahre Wiedervereinigung mit Empfängen durch Horst Seehofer, Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat und Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel im Bundeskanzleramt. Sebastian Friesinger dankte ausdrücklich Max Bertl und Toni Hötzelsperger für die perfekte Zusammenarbeit in der Organisation.
Landesschatzmeister Dr. Matthias Dambach gab der Versammlung einen detaillierten Überblick über die Finanzlage des Verbandes. Die größten Posten auf der Einnahmenseite sind die Zuschüsse der Bayerischen Staatsregierung und des Hauses Wittelsbach sowie das Beitragsaufkommen. Auf der Ausgabenseite stellt die Weiß-Blaue Rundschau mit Druck und Versand den größten Posten dar. Unter dem Strich ergibt sich aus dem ideellen und wirtschaftlichen Bereich eine Unterdeckung von rund 8.000 Euro, die aus den Rücklagen ausgeglichen wurde. Die Revisoren haben das Wirtschaftsjahr geprüft und die Ordnungsmäßigkeit bestätigt.
Landrat Otto Lederer leitete die Aussprache und beantragte die Entlastung der Vorstandschaft, die einstimmig erteilt wurde.
Der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger, selbst auch Mitglied des Bayernbundes, stellte seine Ausführungen unter die Überschrift „Corona hat uns wachgerüttelt“. Die Krise habe gezeigt, dass Bayern und Deutschland bei vielen Produkten vom Ausland abhängig sind. So kommen viele Antibiotika heute aus Indien und landwirtschaftliche Produkte aus der ganzen Welt.
Nach den Erfahrungen der letzten Monate wird jetzt die regionale Landwirtschaft neu geschätzt und die Kernbotschaft müsse sein: „Wir arbeiten weltweit gut zusammen, wir müssen aber das, was für uns wichtig ist, selbst in der Hand haben.“ Wir dürfen uns nicht der trügerischen Sicherheit hingeben, dass alles jederzeit vom Weltmarkt zur Verfügung steht.
Man dürfe das Corona-Virus nicht auf die leichte Schulter nehmen, bei den Gegenmaßnahmen aber auch nicht über das Ziel hinausschießen. Nach den großen Krisen der letzten Jahre, Flüchtlinge, Klima und jetzt Corona, dürfen wir es nicht zulassen, dass sich unsere Gesellschaft spaltet.
Die wirtschaftlichen Zahlen bessern sich und wir müssen darauf achten, dass das Ehrenamt und die Vereine nicht an Attraktivität verlieren. Dem Bayernbund fällt dabei auch eine besondere Rolle zu: zu Bayern, seiner Wirtschaft und seiner Kultur zu stehen und die christlich-abendländische Gesinnung zu pflegen.
Landrat Otto Lederer begrüßte die Teilnehmer der Landesversammlung im Landkreis Rosenheim. „Du suchst das Paradies? Wir nennen es Heimat.“ Heimat lässt unterschiedliche Interpretationen zu über die Sprache, Kultur oder Brauchtum. Heimat ist aber auch ein Gefühl der Geborgenheit und Orientierung und es ist eine Aufgabe des Bayernbundes, diese Orientierung zu geben und uns mit unseren Wurzeln zu beschäftigen.
Prof. Dr. Matthias Bernhardt, Bürgermeister von Oberaudorf betonte, dass es wichtig ist, dass der Bayernbund unsere Kultur befüllt und unsere Jugend erdet, damit sie sich nicht nur mit den sozialen Medien beschäftigt.
Der Landesvorsitzende des Bayerischen Trachtenverbandes, Max Bertl, sprach ein Grußwort als Vertreter der Bürgerallianz und im Namen der Bayerischen Einigung/Bayerische Volksstiftung.
Die Bürgerallianz steht für über 2,2 Millionen Mitglieder in den Traditionsverbänden und ist laufend bemüht, die Politik auf überflüssige Bürokratie hinzuweisen. Dabei hat sie auch schon zählbare Erfolge erzielt. Mit dem Innenminister ist man im Gespräch, Gesetze und Verordnungen vorab auch mit den Betroffenen zu diskutieren.
„Wir müssen Heimat leben und erleben, erst dann können wir Heimat geben!“
Max Bertl bezeichnete den Bayernbund als „Bayerisches Gewissen“, den Bayerischen Trachtenverband als das „Gesicht Bayerns“, die Bayerische Einigung als den „Hüter der Verfassung“ und die Bürgerallianz als das „Herz der Ehrenamtlichen“.
Die folgenden Neuwahlen unter der kompetenten Leitung des scheidenden Landesschatzmeisters Dr. Matthias Dambach brachte für die Kandidaten hervorragende Ergebnisse:
Jeweils einstimmig wurden Sebastian Friesinger zum Landesvorsitzenden und Staatsminister Bernd Sibler, Eggstätts 1. Bürgermeister Christian Glas und Ehren-Landesschützenmeister Wolfgang Kink als seine Stellvertreter wiedergewählt.
Ebenfalls einstimmig wurde Landesschriftführer Thomas Sax in seinem Amt bestätigt und Bad Aiblings erster Bürgermeister Stephan Schlier zum Landeschatzmeister gewählt.
Ebenfalls einstimmig wurden als Beisitzer Thomas Blösel aus Fürth, Hubert Dorn aus München, Monika Kaltner aus Mainburg und Prof. Dr. Dieter Weiß aus Nürnberg bestätigt.
Zu neuen Kassenprüfern wurden Christian Bürger und Florian Preit vom Kreisverband Rosenheim gewählt.
Der Landesvorsitzende dankte den Grußwortrednern und dem scheidenden Landesschatzmeister Dr. Matthias Dambach jeweils mit einem kleinen Geschenk, der Leiterin der Geschäftsstelle Gabriele Then für die Vorbereitung der Landesversammlung und der Wirtsfamilie Paul Astl für die vorzügliche Betreuung unter Coronabedingungen im Kursaal. Der stellvertretende Landesvorsitzende Christian Glas dankte dem Landesvorsitzenden für seinen unermüdlichen Einsatz. (Fritz Lutzenberger)
Der neue Landesvorstand und Ehrengäste: 1. Reihe von links: Christian Glas, Adolf Dinglreiter, Staatsminister Hubert Aiwanger, Wolfgang Kink, Monika Kaltner, Sebastian Friesinger, Prof. Dr. Dr. Dieter Weiß, Thomas Blösel und Max Bertl. Hintere Reihe von links: Hubert Dorn, Thomas Sax, Stephan Schlier, Otto Lederer und Dr. Matthias Bernhardt.