Verfassungsfeier der Bayerischen Einigung in Bamberg: Demokratie ist schön!
Ein Plädoyer für Demokratie und Jugendengagement
Der diesjährige Festakt zum Bayerischen Verfassungstag fand am 2. Dezember 2024 in der ehemaligen Dominikanerkirche, heute Aula der Otto-Friedrich-Universität, in Bamberg statt. Veranstaltet von der Bayerischen Einigung, bot die Veranstaltung einen würdigen Rahmen, um die Werte der Bayerischen Verfassung zu feiern und insbesondere junge Menschen für demokratisches Engagement zu würdigen.
Mit der Wahl Bambergs als Veranstaltungsort wird der Bedeutung der Stadt für die bayerischen Verfassungsgeschichte Rechnung getragen (Stichwort Bamberger Verfassung von 1919). Außerdem knüpft der neu gewählte Präsident der Bayerischen Einigung e.V., Prof. Dr. Klaus Wolf, an die Tradition an, die Verfassungstage sollten nach Möglichkeit auch in den Regierungsbezirken Bayerns stattfinden, im Wechsel mit Festakten in der Landeshauptstadt München.
Würdige Begrüßung und politische Akzente
Prof. Dr. Klaus Wolf erinnerte in seiner Begrüßungsrede an seinen verstorbenen Vorgänger Rechtsanwalt Florian Besold.
Lange galt unsere Demokratie in Deutschland und Bayern immun gegen rechte Strömungen. Vor dem Hintergrund der letzten Wahlergebnisse betonte Wolf die Bedeutung der Bayerischen Verfassung als Fundament für Frieden, Freiheit und Zusammenhalt. Als bedenklich bezeichnete er den Einfluss sozialer Medien speziell auf Jungwähler. Bei den jungen Menschen gilt es, auch in den künftigen Jahren für Demokratie zu werben.
Tobias Reiß, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, bezeichnete unsere Verfassung als das Herz der Demokratie und unterstrich in seinem Grußwort die Notwendigkeit, die Demokratie gerade in der heutigen Zeit vor Anfeindungen zu schützen. Im jüngsten Demokratie-Report des Bayerischen Landtags lag die Zustimmung zur Demokratie in der repräsentativen Befragung bei 93 Prozent.
Jugend für Bayern
Im Rahmen des Festakts fand die Preisverleihung des Wettbewerbs „Demokratie ist schön!“ statt. Die Bayerische Volksstiftung hat sich – zusammen mit den Kooperationspartnern Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, dem Wertebündnis Bayern, dem Michaelsbund und der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur (Volkach) – von Thomas Mann für das Wettbewerbsthema inspirieren lassen. Thematisch ähnlich hat Thomas Mann in den 1920ern in München in seiner Rede und in seinem Essay „Von deutscher Republik“ für den Mehrwert der Demokratie geworben.
Mit dem bayernweiten digitalen Wettbewerb waren alle Menschen in Bayern bis zum vollendeten 25. Lebensjahr aufgerufen, Bilder, Memes oder Kurzfilme bis 30 Sekunden, geeignet für die Veröffentlichung auf Instagram und TikTok zu erstellen.
Die kreativen Arbeiten der Schülerinnen und Schüler zeigten eindrucksvoll, wie junge Menschen die Werte der Demokratie auf innovative Weise zum Ausdruck bringen können.
“Demokratie ist schön!”: Ein Plädoyer von Innenminister Joachim Herrmann
In seinem Vortrag mit dem Titel „Demokratie ist schön!“ hob Innenminister Joachim Herrmann hervor, wie wichtig es ist, die Prinzipien der Demokratie in einer Zeit wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen zu verteidigen. Er betonte, dass Demokratie nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht sei – eine Verpflichtung, sich aktiv an der Gestaltung des Gemeinwesens zu beteiligen. Denn die Demokratie ist lebenswerter als alle anderen Regierungsformen. Wir können selbst bestimmen, wie unsere Zukunft aussieht. Der Innenminister, gleichzeitig auch Verfassungsminister: „es ist schön, in einer Demokratie leben zu dürfen“. Die Demokratie entspricht unserem christlichen Menschenbild und wahrt die Würde des Menschen.
Der Verfassungstag mache unsere Verfassung sichtbar. Dafür dankte Joachim Herrmann der Bayerischen Einigung.
Fazit: Demokratie lebt durch Engagement
Der Bayerische Verfassungstag 2024 in Bamberg war nicht nur eine Feier der Verfassung, sondern auch ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie lebendig Demokratie in Bayern ist. Durch die Würdigung junger Menschen, die für demokratische Werte einstehen, und die Erinnerung an die Bedeutung der Verfassung wurde ein klares Signal gesendet: Demokratie lebt von den Menschen, die sie gestalten – und insbesondere von der Jugend, die ihre Zukunft prägt. (Fritz Lutzenberger)